Ein Girokontowechsel kann ohne Hilfe der Bank sehr lange dauern. Seit 2016 müssen Banken beim Wechsel des Girokontos helfen. Mittlerweile bieten viele Banken einen Kontowechselservice an. Hierbei arbeiten sie meist mit externen Dienstleistern zusammen.
Warum sollte man Wechseln?
- Man ist mit dem Service der bisherigen Bank nicht zufrieden
- Die Gebühren wurden erhöht
- Das Angebot einer anderen Bank ist einfach besser
- Man hat andere Bedürfnisse. Beispielsweise hat man auf einmal eine sehr große Anzahl belegloser Buchungen und bezahlt 0,20 € pro Buchung, hat aber eine andere Bank gefunden bei der dies erheblich günstiger ist.
Girokonten werden in Deutschland nicht häufig gewechselt. Viele Menschen scheuen den hohen Aufwand. Alte Daueraufträge müssen gelöscht und dann bei der neuen Bank wieder eingerichtet werden. Zudem müssen Versicherungen, Behörden, usw. informiert werden.
Das alte Konto sollte nie sofort gekündigt werden, falls man z.B. etwas vergessen hat. Ist das Konto erst einmal gekündigt und eine Abbuchung im Lastschriftverfahren kann nicht eingelöst werden, so kostet dies Geld.
Das Beste Girokonto findet man in unserem Girokonto-Vergleich.
Hier kann man nach Bedürfnissen wie „zusätzliche Kreditkarte“, „Geldautomaten“, „Girokonto mit Prämie“, usw. filtern. Auch kann man seinen Mindestgehaltseingang angeben. Manchmal sind Konten nur dann kostenlos, wenn ein Mindestgeldeingang von ca. 700 Euro monatlich erbracht werden kann oder man unter 28 Jahre alt ist.
Kontowechselservice bei vielen Banken:
Viele Banken arbeiten mit Wechselservice-Anbietern zusammen. Diese übernehmen einen Großteil der Arbeit. Nach Eröffnung des Girokontos bei der neuen Bank/Sparkasse meldet man sich beim Wechselservice mit den Daten der alten Bank an.
Dies geschieht über Web oder über eine App.
Die App des Wechsel-Anbieters analysiert die Lastschriften, Geldeingänge und Daueraufträge vom alten Konto und legt eine Liste an. Man kann jetzt selbst entscheiden, wer alles über den Bankwechsel informiert wird.
Auch legt man fest ab wann das neue Girokonto für Zahlungen genutzt werden soll.
Bei manchen Online-Unternehmen muss man die Kontonummer selbst ändern. Dazu gehört z.B. Amazon.
Kontowechsel Checkliste:
- Kunden
Ist man Selbständig, so sollten Kunden über die neue Bankverbindung informiert werden
- Arbeitgeber/Rente
Ist man angestellt, so sollte man unbedingt seinen Arbeitgeber über die neue Bankverbindung informieren. Dieser überweist schließlich das Gehalt.
Ist man Rentner, so muss man die Deutsche Rentenversicherung über den Kontowechsel informieren.
- Versicherungen
Viele Menschen haben Berufsunfähigkeitsversicherungen, Privathaftpflichtversicherungen, private Unfallversicherungen, Hausratversicherungen, usw. Alle müssen über den Kontowechsel informiert werden.
- Daueraufträge:
Hat man Daueraufträge, z.B. für die Überweisung der Miete, so sollte man diesen rechtzeitig bei der neuen Bank einrichten.
- Lastschriften
Viele Rechnungen werden vom Konto eingezogen. Händler, Versicherungen und Sonstige sollten über den Kontowechsel informiert werden.
- Steuern
Das Finanzamt sollte über den Kontowechsel informiert werden. Oft zieht das Finanzamt fällige Steuern direkt vom Konto ein bzw. überweist zu viel gezahlte Steuern zurück. Für die KFZ-Steuer muss man die Zollbehörde informieren.
- Bafög/Wohngeld/Kindergeld/Bürgergeld
Bezieht man Leistungen vom Staat, so müssen unterschiedlichste Stellen über den Kontowechsel informiert werden.
Zahlungskontengesetz
Seit Inkrafttreten des Zahlungskontengesetzes im Jahre 2016 sind Banken dazu verpflichtet bei einem Girokonto-Wechsel zu helfen. Dies würde über vorgegebene Formulare ablaufen.
In den Formularen legt man fest, was für Daten zwischen beiden Banken ausgetauscht werden soll und wann die alte Bank das Konto kündigen soll.
Tipp: das Kündigungsdatum auf einen späteren Termin legen. Man weiß nicht, wie lange der Wechsel dauern wird.
Lt. Gesetz soll alles innerhalb von 12 Bankarbeitstagen bearbeitet werden. Dies kann durch den Postweg länger dauern.
Erhält die neue Bank mit dem neuen Girokonto die Ermächtigung zur Durchführung eines Kontowechsels, so muss sie sich innerhalb von 2 Bankarbeitstagen an die alte Bank wenden und die Daten anfordern.
Die alte gekündigte Bank hat 5 Tage Zeit diese Angaben zu übermitteln. Dies sind vor allem Daueraufträge, Lastschriftmandate und Daten zu Überweisungen der vergangenen 13 Monate.
Als Bankkunde sucht man sich den Zeitpunkt aus ab dem das alte Konto deaktiviert und das Guthaben auf das neue Girokonto überwiesen wird. Ab diesem Zeitpunkt darf die alte Bank auch keine Lastschriften, Überweisungen oder Daueraufträge akzeptieren.
Die neu gewählte Bank richtet Daueraufträge gemäß den Informationen ein, die sie von der alten Bank erhalten hat. Auch richtet sie alles ein, um Lastschriften zu akzeptieren und informiert ggf. Zahlungspartner.
Der Girokonto-Wechsel der Bank kann Geld kosten. Im Gesetz steht, dass die Gebühren angemessen sein müssen. Man sollte sich vorher über die Kosten informieren.
Banken bieten oft beide Möglichkeiten für einen Wechsel ein. Den digitalen Wechsel mit Hilfe eines Fin-Techs oder den gesetzeskonformen Wechsel.
Wir empfehlen einen digitalen Wechselservice, denn dieser ist einfach viel schneller und komfortabler als das Verfahren, welches die Banken anbieten. Dies kann ein langer Papierkrieg sein.
Verlangt die Bank für den Wechsel Gebühren, so sollte man auch lieber den digitalen Kontowechselservice nutzen.