Menschen haben unterschiedliche Beweggründe ein Girokonto zu kündigen und zu wechseln. Auf dem Girokonto geht oft das Gehalt ein, die Miete wird eingezogen und Strom- sowie Internetanbieter werden per Lastschriftverfahren bezahlt.
Somit ist die Girokonto-Kündigung ein sensibler Vorgang, vor dem viele zurückschrecken. Dank Kontowechsel-Service, den so gut wie alle Banken mittlerweile anbieten, ist ein Kontowechsel mit viel weniger Aufwand verbunden als früher.
Kurzwissen:
- Girokonten werden in der Regel fristlos gekündigt.
- Die Bank darf höchstens eine Kündigungsfrist von einem Monat festlegen.
- Die Girokonto-Kündigung ist auf sehr vielen Wegen möglich. Beinhalten sollte sie die Bankverbindung, die Kontaktdaten und den Zeitpunkt der Kündigung.
- Auch Banken selbst können Girokonten kündigen. Das kommt in der Regel nicht vor.
Wie geht man vor?
- Beim Prozess der Kontokündigung kommt die Kündigung ganz zuletzt. Auf keinen Fall sollte man sein Girokonto übereilt kündigen.
- Zunächst nächst man einen Girokonto-Vergleich und sucht sich ein neues Girokonto aus. Jetzt eröffnet man das Girokonto.
- Jetzt nutzt man den kostenlosen Kontowechselservice der neuen Bank. So gut wie alle Banken bieten so einen Service an. Die Banken arbeiten mit Neobanken und Fin-Techs zusammen, die dies umsetzen.
- Man hat das Konto der alten Bank irgendwo als Referenzkonto hinterlegt (Tagesgeld- und Festgeldkonten), so sollte man dort manuell das Referenzkonto ändern.
- Die Banken bieten vorgefertigte Kündigungsschreiben, die man nutzen kann. Man kann auch formlos kündigen.
Kündigungsfristen Girokonto
Girokonten kann man meist fristlos kündigen. Die Bank kann allerdings Fristen von bis zu einem Monat festlegen, darüber ist es nicht möglich. Man muss die Kündigung nicht begründen, zudem ist die Kündigung kostenlos.
Kündigung durch die Bank
Auch eine Bank kann dem Kunden das Girokonto üblich. Es muss eine Frist von mindestens 2 Monaten eingehalten werden. Der Kunde kann sich somit um ein neues Girokonto kümmern und seine Daueraufträge und Lastschriften auf ein anderes Konto übertragen.
Auch eine Bank kann ein Girokonto außerordentlich kündigen. Wenn es ihr nicht zumutbar ist das Konto weiter anzubieten. Dies kann bei Kriminalität und politisch sehr schwierigen Akteuren der Fall sein.
Kreditkarte und Tagesgeld- sowie Festgeldkonten
Kündigt man sein Girokonto, so wird oftmals auch die Kreditkarte und das Tagesgeldkonto automatisch mit gekündigt. Viele Banken verlangen, dass man für die Führung eines Tagesgeldkontos ein Referenzkonto (Girokonto) bei eben der Bank benötigt.
Bei manchen Banken kann das Referenzkonto bei einer anderen Bank sein und es ist nicht notwendig das Festgeldkonto oder Tagesgeldkonto mit zu kündigen.
Bankeinlagen kündigen
Ein Tagesgeldkonto hat keine Laufzeit, ist täglich verfügbar und kann somit immer gekündigt werden.
Festgeldkonten hingegen haben eine feste Laufzeit und können während dieser Laufzeit nicht gekündigt werden. Man kann allerdings mit der Bank sprechen. Manchmal sind Kündigungen von Festgeldkonten mit Vorfälligkeitsentschädigungen und Strafgebühren möglich.
Was sollte das Kündigungsschreiben beinhalten?
- Name und Anschrift
- Die Bankverbindung
- Den Wunsch der Kündigung
- Zeitpunkt der Kündigung
- Datum und Unterschrift
Einen Kündigungsgrund muss man nicht nennen. Das Schreiben sollte per Einschreiben versendet werden. Führt man ein Gemeinschaftskonto, so müssen beide Kontoinhaber unterschreiben. Sonst ist die Kündigung nicht wirksam.
Wie kann ein Girokonto gekündigt werden
- Es empfiehlt sich die Kündigung per Brief und Einschreiben mit Rückschein zu versenden. So hat man immer einen Nachweis.
- Kündigungen per E-Mail sind immer öfter zulässig.
- Kündigungen per Fax sind ebenso möglich
- Man kann sein Girokonto auch persönlich in der Filiale kündigen
- Viele Direktbaken bieten Formulare für die Kontokündigung an.
Wie geht man bei der Girokonto-Kündigung vor?
- 1. Schritt
Man vergleicht Girokonten miteinander und eröffnet bei dem Anbieter seiner Wahl ein neues Girokonto.
- 2. Schritt:
Ein Girokonto kann nur gekündigt werden, wenn das Konto im Plus ist. Somit muss ein etwaiger Dispokredit getilgt werden. Auch sollte man für Endabrechnung bzw. Abbuchungen, die man vergessen hat, etwas Geld auf dem Konto belassen.
- 3. Schritt:
Jetzt nutzt man den kostenlosen digitalen Kontowechselservice der neuen Bank. Man klickt auf den vorgegebenen Link und meldet sich mit den Daten der alten Bank an. Jetzt analysiert der Kontowechselservice die Daten und trägt Lastschriften und Daueraufträge auf das neue Konto um.
Zudem werden Zahlungspartner informiert.
Der Kontowechselservice erstellt Listen, denen man zustimmen kann oder auch nicht. Man behält die volle Kontrolle.
Die Nutzung eines Kontowechselservice ist nicht Pflicht. Man kann dies auch altmodisch manuell machen. Man muss alle regelmäßigen Einzahlungen umstellen bzw. über die neue Kontoverbindung informieren, z.B. den Arbeitgeber.
Daueraufträge und Lastschriften muss man ebenso auf den neuen Kontoanbieter umstellen. Miete, Strom- und Gasrechnungen, Telefonprovider, Versicherungen, GEZ, Ratenzahlungen, usw.
Bei vielen Online-Shops wie Amazon muss man selbst aktiv werden und die Kontoverbindung umstellen.
- 4.Schritt:
Das Referenzkonto ändern. Eventuell haben Sie bei anderen Banken Geldanlagen wie Tagesgeld und Festgeld. Hier hinterlegt man für Zinszahlungen und evtl. Auflösungen ein Referenzkonto. Dies sollte rechtzeitig geändert werden.
- 5.Schritt:
Sichern Sie ihre Daten. Loggen Sie sich in das alte Online-Banking ein und sichern Sie alle relevanten Dokumente. Sichern Sie die PDF-Dokumente. Ist nicht überall ein Export möglich, so machen Sie Screenshots.
Sobald das Konto erst einmal gekündigt ist, haben Sie keinen Zugriff mehr auf diese Dokumente. Benötigen Sie sie doch, so verursacht dies Kosten.
- 6. Schritt:
Im 6. Schritt kann das Girokonto gekündigt werden. Hiermit sollte man solange warten, bis wirklich alle Umstellungen vollendet sind.