Die Kontoeröffnung bei Banken ist heutzutage innerhalb von wenigen Minuten erledigt. Möglich wird dies durch das Video-Ident-Verfahren gemacht. Doch nicht nur die Kontoeröffnung, auch der Kontowechsel ist durch einen freiwilligen Kontowechselservice einfacher als je zuvor.
Die Banken, zu denen man das Girokonto umzieht, wollen einem die Arbeit so leicht wie möglich machen und übernehmen sowohl Übertragung der Kontoverbindungen als auch Benachrichtigung der ganzen Zahlungspartner.
Dabei behält man allerdings die volle Kontrolle und entscheidet selbst was umgezogen wird und wer benachrichtigt wird.
Was ist ein Kontowechselservice?
Immer mehr Banken bieten einen digitalen Kontowechselservice an. Mit diesem Service wird der Girokonto-Umzug kinderleicht. Alle Zahlungseingänge und Zahlungsausgänge werden automatisch durch eine digitale Hilfe aufgespürt und auf das neue Girokonto übertragen.
Zahlungspartner wie Arbeitgeber werden per Schreiben informiert.
Wie funktioniert ein Kontowechselservice in der Praxis?
Zunächst eröffnet man das Girokonto bei der neuen Bank. Danach meldet man sich bei dem von der Bank angebotenen Kontowechselservice an. Die Anmeldung erfolgt mit den Daten der alten Bank.
Beim Wechselservice gibt man seine Kontaktdaten an. Diese Daten werden auf dem Schreiben an Zahlungspartner verwendet.
Vom Wechselservice werden nun Zahlungseingänge, Daueraufträge und Lastschriften analysiert. Man kann selbst entscheiden, wer über den Kontowechsel informiert wird und wer nicht.
Zudem kann man festlegen, wann man das neue Konto für Zahlungen nutzen will. Alle Daten sollte man noch einmal überprüfen.
Bank | Kontowechselservice |
Santander Bank Girokonto | fino run GmbH |
DKB Girokonto | Qwist |
ING Girokonto | Kontowechsel24 |
Comdirect Girokonto | Kontowechsel24 |
1822direkt Girokonto | Kontowechsel24 |
Commerzbank Girokonto | fino run GmbH |
BBBank Girokonto | fino run GmbH |
Consorsbank Girokonto | Qwist |
N26 Girokonto | Qwist |
Die ING bietet für ihr Girokonto einen eigenen kostenlosen Kontowechsel-Service an. Sobald das neue Girokonto bei der ING eröffnet ist, loggt man sich in das Online-Banking der ING ein und klickt auf „Kontowechselservice“.
Jetzt wird man durch den Kontowechsel geführt und loggt sich in das Online-Banking des alten Girokontos ein. Am Ende bestätigt man den Auftrag
Durch den Kontowechselservice ist das alte Girokonto noch nicht gelöscht. Die ING (und viele andere Banken) empfehlen das alte Konto noch eine Zeitlang zu behalten und zu schauen ob noch Abbuchungen stattfinden)
Die DKB bietet ebenso einen kostenlosen Kontowechselservice an und arbeitet mit dem Anbieter Qwist zusammen. In weniger als 10 Minuten informiert man Arbeitgeber, Vermieter, Stromanbieter, etc. über den Kontowechsel.
Den Kontowechsel startet man erst dann, wenn man eine IBAN von der DKB erhalten hat.
Man wird zum Partner Qwist weitergeleitet und loggt sich mit den Daten der alten Bank ein. Der Anbieter analysiert digital alle Zahlungsausgänge, Daueraufträge und Lastschriften. Am Ende wählt man manuell aus was umgezogen wird und welcher Zahlungspartner informiert wird.
Man kann den Kontowechsel vollständig oder in Einzelschritten erledigen.
Man ist selbstverständlich nicht gezwungen den Kontowechselservice zu nutzen. Man kann dies auch manuell machen.
Banken sind zum Helfen verpflichtet
Banken sind per Gesetz (Zahlungskontengesetz) dazu verpflichtet dem Kunden beim Wechsel des Girokontos zu helfen.
Auf Wunsch müssen die Banken einen rechtskonformen Weg zum Kontowechsel anbieten. Dieser umfasst allerdings vorgefertigte Formulare und einen Papierkrieg zwischen den beiden beteiligten Banken.
Sowohl Banken als auch Verbraucherzentralen raten dazu den jeweiligen digitalen Kontowechselservice der Bank zu nutzen, wenn dieser kostenlos ist. Es geht deutlich schneller und ist viel komfortabler.
Sowohl für die Kunden ist es vorteilhaft als auch für Banken selbst. Ein manueller Kontowechsel wäre viel personalintensiver und kostet der Bank Geld.
Gesetzlicher Kontowechsel:
Man füllt ein Ermächtigungsformular aus und sowohl alte als auch neue Bank kümmern sich darum Kontodaten zu übertragen und alle Zahlungspartner zeitnah zu informieren.
- Banken verlangen oft Gebühren
- Banken übernehmen die Haftung
Freiwilliger Kontowechselservice
- Ohne Kosten
- Dauert nur ein paar Minuten
- Bank haftet nicht.
Eigener Kontowechsel:
Man macht es wie früher, als es weder das Zahlungskontengesetz noch digitale Lösungen gab. Man muss Daueraufträge und Lastschriften ändern und Zahlungspartner selbst benachrichtigen.
- Man hat volle Kontrolle über alles
- Man hat lediglich die Portokosten
- Es kostet viel Zeit und evtl. Nerven
- Man kann evtl. Positionen übersehen.
Fazit: Immer mehr Menschen nutzen einen kostenlosen digitalen Kontowechselservice. Es ist komfortabel, sicher und geht sehr schnell. Alle Banken raten aber dennoch dazu das alte Konto noch eine gewisse Zeit laufen zu lassen.